Kirschblüten im Moment vollendeter Schönheit - Sakura

Elke Kröger • Apr. 01, 2023

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Gibt es ein schöneres Symbol für den aufkeimenden Frühling?

Die japanische Kirschblüte (auch „Sakura“ genannt) ist eines der wichtigsten Symbole der japanischen Kultur. 

Sie steht für Schönheit, Aufbruch und Vergänglichkeit. Alle Japaner verehren sie, weshalb der Kirschblüte viele Lieder, Gedichte und Filme gewidmet sind.

Die Zeit der Kirschblüte ist das Highlight im japanischem Kalender und kennzeichnet den Frühlingsanfang. Ganze Landschaften sind in rosa-rot getaucht. Es ist daher die beliebteste (und leider auch die teuerste) Reisezeit in Japan.


Kirschblütenvorhersage

Auch in den japanischen Medien ist die Kirschblüte ein Großereignis: Damit man seine Reise zu den Blüten-Hotspots auch gut planen kann, wird in jeder Wettervorhersage die Kirschblütenfront angekündigt, also wann, wo und für wie lange sich die Kirschblüten öffnen. Ungefähr 10 Tage dauert die Blüte, sie beginnt Mitte oder Ende März an der Südspitze Japans und findet ihr Ende Anfang Mai in Hokkaido im Nordosten des Landes. Die Wetterprognose basiert übrigens auf Beobachtungsbäumen, die sich im ganzen Land verteilen. Wie sich die Kirschblütenfront verhält, ermitteln 58 Wetterbüros. Es wird jeweils das Datum der ersten 5-6 Blüten und das der vollen Blüte vorhergesagt.

Eine Internetseite gibt’s auch dazu: sakura.weathermap.jp



©ElkeKröger

Hanami – Blüten sehen

Im wahrsten Sinne des Wortes. Das ganze öffentliche Leben steht im Zeichen der Kirsche: Frauen tragen Kimonos mit Kirschblütenmuster, in den Läden kann man Backwaren und Süßigkeiten in Kirschblütenform kaufen. Absolutes Highlight während Hanami aber sind die vielen Partys, auf denen Freunde, Verwandte und Kollegen sich in einem Park mit vielen Kirschbäumen treffen. Es wird gefeiert, was das Zeug hält, die Stimmung ist ausgelassen fast wie auf einem Volksfest! Dabei lassen die sonst so zurückhaltenden Japaner oft alle ihre Konventionen fallen und der Alltag verschwindet für kurze Zeit. Erinnert das nicht ein bisschen an Karneval?


  • Das Partyareal wird von einer blauen Plastikunterlage abgesteckt, auf der die Gäste sitzen, ohne Schuhe versteht sich. Klar gibt es jede Menge Essbares in Bento-Boxen, Sake und Bier sind ebenfalls reichlich vorhanden. Es wird gegessen, gelacht, getrunken, getanzt und gespielt, bis nicht nur die Sake-Vorräte erschöpft sind!

    Und da ja jeder mit allen seinen Freunden in jeder x-beliebigen Konstellation feiern möchte, wird dieses Fest mehrfach wiederholt. Schöner Brauch, oder?


    Japanreise

    Habt Ihr noch ein paar Euro übrig? Dann ab in den Flieger nach Japan zur Sakura. Tokio zur Blütenschau ist vom Lonely Planet zum touristischen Topziel erklärt worden. Einen wahren „Kirschblüten-Overkill“ bekommt man in den vielen Tokioter Parks. Leiht Euch ein Boot und rudert auf einer rosa-weißen Decke aus Blüten oder wandelt im kaiserlichen Park unter rosa Wolken und vergesst den Alltag!


    Unser Tipp: Besonders beeindruckend ist Sakura auf dem Land. Setzt Euch in den Shinkansen, fahrt übers Land und schaut einfach aus dem Fenster. Überall scheint ein Künstler rosa Kleckse über die Landschaft verteilt zu haben. Einfach schön!



    Übrigens: mit dem Japan Rail Pass fahrt Ihr sehr viel günstiger, denn Tickets für den Hochgeschwindigkeitszug sind relativ teuer. Er ist auch nicht ganz günstig, lohnt sich aber besonders, wenn Ihr viel mit dem Zug unterwegs seid und das Land von Süden nach Norden erkunden wollt.



    Die Kirschblüte lässt sich besonders gut auf einer Wanderung beobachten. Eine der schönsten Kirschblütentouren startet von Hakusan und Sakurayama. Sie ist ca. 8,2 Kilometer lang, man wandert an Schreinen und Tempeln vorbei und hat tolle Aussichten auf die Sakura. Die Tour endet schließlich an heißen Quellen („Onsen“), in denen man vortrefflich relaxen kann.

    wanderweib.de/berg-hakusan


    Für die besten Kirschblütenplätze gibt es übrigens Karten und detaillierte Informationen auf www.Wanderweib.de.


    Japanischer Käsekuchen

    Zum Frühlingsanfang gibt es japanischen Käsekuchen - so zart, weich und federleicht wie der Blütenschnee.

    Zugegeben: dieser Kuchen ist keine japanische Erfindung, sondern wurde in Anlehnung an einen deutschen Käsekuchen von dem japanischen Koch Tomoturo Kuzumo kreiert. Aber er ist soo lecker, dass die Japaner ganz verrückt danach sind. Pro Kunde wird deshalb nur ein Kuchen verkauft und die Menschenschlangen vor den Bäckereien ziehen sich über ganze Straßenzüge.

    Das Rezept findet Ihr hier: www.einfachbacken.de/rezepte/japanischer-kaesekuchen-das-originalrezept



    Für alle, die nicht so weit reisen wollen: Sakura gibt es auch bei uns, zum Beispiel in der Bonner Altstadt. Die rosa Blüten in Bonn sind zum Publikumsmagneten geworden. Gegen Ende der 80er Jahre wurden viele japanische Kirschen in der Altstadt gepflanzt. Rosa Blühkissen am Wegesrand sollten einen besonderen farbigen Akzent im städtischem Grau setzen. Das große Kirschblütenfinale steigt ungefähr Mitte April. Dann bilden unzählige Nelkenkissen einen traumhaften Kirschblütentunnel. Auch in Köln gibt es einige schöne Plätze, um die Kirschblüte zu erleben: spaziert durch den Rheinpark oder über die Kirschblütenalleen am Aquarienweg in Köln-Sülz.


    Es lebe die Kirsche!!! :-)

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